Donnerstag, 3. März 2011

Letzter Februartag

Besprechung bis 17.30 Uhr. 17.45 Uhr mit dem Fahrrad nach hause. Der Himmel war unstrukturiert, die Wolkendecke aufgerissen, und vorsichtig neigte sich die Sonne auf die Hänge des Kottenforstes. Ich genoss den letzten Februartag. Es war noch hell. Die Veränderung von Anfang Februar zu Ende Februar war gravierend, denn Anfang Februar war es um diese Uhrzeit noch dunkel gewesen. Ich spürte einen Motivationsschub. Im Dunkeln hatte ich mich eingeengt gefühlt, mich durch beleuchtete Pfade hindurchtasten zu müssen und kaum Details erkennen zu können. Ich passierte die wuchtigen Gebäudekomplexe des Bildungsministeriums mit ihren 10 Geschossen.

Über die Max-Löbner-Straße in die Rheinaue.

Die Luft war abgekühlt, und das kahle Astwerk verweilte in den Bäumen. Doch langsam stimmte sich die Rheinaue auf den Frühling ein. In den Haselnusssträuchern hingen die Blütenkapseln wie kleine Fähnchen herunter. Frisch aufgesprossen und in dezentem Grau kündigten die Blütenkapseln der Weidenkätzchen einen ersten Hauch von Frühling an. Vor dem Rhein erste Triebe in den Pappelreihen, noch zögernd zwischen den Asten verharrend.

Über die Konrad-Adenauer-Brücke auf die andere Rheinseite.

Dort stiegen die bewaldeten Hänge des Ennert an, noch durchdrungen vom Tageslicht. Die Felspartien zwischen den Hängen des Siebengebirges schillerten in ockernen Farbtönen. Glatt, streng und kühl, krümmte sich das futuristischen Glasdach des Hotels am Bonner Bogen zum Rhein hin. Jogger kamen mir auf der Brücke entgegen und nutzten die längere Tageszeit. Manche trugen sogar T-Shirts mit kurzen Ärmeln, die an vergangene Marathon-Läufe in Köln oder Bonn erinnerten.

Ein Linksschwenk, dann den Rhein entlang Richtung Beuel.

Zwischen dem Posttower, dem Langen Eugen und Baukränen würde die Sonne in Kürze am Horizont entweichen. Ein helles und weiches Rot spiegelte sich im Rhein. Ein Containerschiff erzeugte ein Wellenspiel von einem Rheinufer zum anderen Rheinufer. Ich genoss den Motivationsschub. In einigen Wochen würde ich mit voller Pulle in den Frühling hineinstarten.

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